Lebendiger Noplerberg - Biri
Träger: Marktgemeinde Stoob
Ziel: Revitalisierung des Streuobstwiesengebietes Noplerberg - Biri. Das Hauptaugenmerk wird auf eine sinnstiftende Erhaltung der Wiesen- und Obstflächen gelegt. Das Projekt wird in enger Kooperation mit dem Obstbauverein, der Landwirte, der Grundstückseigentümer und Schulen konzipiert und umgesetzt.
Das Streuobstwiesengebiet Noplerberg - Biri in der Gemeinde Stoob, für das sich derzeit eine Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet in Umsetzung befindet, ist eines der größten zusammenhängenden Streuobstwiesengebiete im Burgenland. Auf der Gesamtfläche von ca. 100 ha findet sich ein Mosaik aus Streuobstwiesen, Wiesen, Rainen, Verbuschungsflächen, Hecken, unbefestigte Feldwege, Hohlwege und eingestreuten Ackerflächen. Es ist ein Baumbestand mit ca. 2.500 großkronigen alten Obstbäumen erhalten geblieben. Die Obstartenzusammensetzung ist gekennzeichnet durch eine große Vielfalt - von den Obstarten sind Birnen und Mostbirnen, Kirschen, Apfel, Zwetschken und Pflaumen, sowie Edelkastanie von Bedeutung. Das Gebiet ist insgesamt von herausragender naturschutzfachlicher und landschaftlicher Bedeutung. Bereits seit geraumer Zeit bemüht sich die Marktgemeinde Stoob in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Obstbauverein darum das Gebiet in seinem Bestand zu sichern. Diese Bemühungen gipfeln in der nunmehrigen Verordnung des Landschaftsschutzgebiets. Seitens der Burgenländischen Landesregierung wird im Rahmen des ÖPUL Programms die Bewirtschaftung naturschutzfachlicher wertvoller Flächen gefördert (WF-Flächen).
Maßnahmen
NATURSCHUTZFACHLICHE GRUNDLAGEN UND MANAGEMENTPLAN
a) 1. Qualitative und quantitative Erfassung der Obstbaumarten, -sorten und des Baumzustandes (Klassifikation nach Erhaltungszustand, Abschätzung von Baumanzahl und Erntemengen bei den wichtigsten Obstarten etc.); Baum- und Sortenaufnahmen bei Birnen, Apfel, sonstiges Steinobst - inkl. Gewinnung von Edelreisern für Sortenerhaltung
a) 2. Baum- und Sortenaufnahmen bei Kirschen - inkl. Gewinnung von Edelreisern für Sortenerhaltung
b) Lebensraumtypenkartierung enstprechend FFH-Lebensraumtypen (Essl et al.) insbesondere zur Evaluierung pflegebedürftiger Wiesenflächen; Erhebung schützenswerte Pflanzen bzw. Pflanzengesellschaften
c) Basiserhebung der naturschutzfachlichen Besonderheiten sowohl im Hinblick auf Naturschutzerfordernisse und auch als Basis für die Darstellung der Besonderheiten des Gebietsfür Indikatoren: Vögel, Fledermäuse, Insekten,
c) 1. Vögel und Heuschrecken
c) 2. Käfer und Spinnen
c) 3. Schmetterlinge
c) 4. Fledermäuse
d) Entwicklung von Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen in Abstimmung mit den betroffenen Grundeigentümern, Bewirtschaftern und sonstigen Nutzungsberechtigten (einschließlich Bericht und planliche Darstellung in Form eines Managementplans) und Gesamtkoordination Ökologie
BEWUSSTSEINSBILDUNG - ÖFFENTLICHKEITSARBEIT - INFORMATION
a) Errichtung eines Obst- und Naturlehrpfades:
Obstsorten, Wildobst, Beeren, Gehölze, Pflanzen, Tiere
Fachliche Beratung - externer Dientleister
Layout Tafeln
Investition Tafeln (Druck wetterfest, Aufständerung, Aufstellung durch MR)
b) „Biri-Guids" - Ausbildung von NaturführerInnen und fachliche Ansprechpartner für Grundbesitzer: (Baumwärter) Historische Kulturtechniken und Vermittlung von Wissen zu Ökopädagogik, Streuobst, Obstsorten, Pflanzen, Tradition und Geschichte des Biri für mind. 5 Personen
Kosten Ausbildung: 5 Ausbildungstage
c) Workshops zur Vermittlung von Sortenkenntnissen und historischer Kulturtechniken:
Wie wurde das Obst früher verarbeitet? Anzahl Workshops: 12
d) Info-Folder zum Biri: Geschichte und Geschichten zum Biri, historische Kulturtechniken, Verarbeitungstechniken, Besonderheiten, Obstsorten, Natur, Pflanzen, Tiere, Wegbeschreibungen; Auflage: 1.500 Stk.
Fachliche Beratung - externer Dientleister
Layout
Druck
e) Infostelle als Ausstellungsraum
Infrastruktur: Adaptierung einer bestehenden Hütte
f) Einrichtung naturnaher Rastplätze zum Verweilen lernen und staunen.
Anzahl 5 Rastplätze:
g) Errichtung einer Beobachtungsplattform zur Orientierung, zum Lernen und Staunen.
ERHALTUNG DER ARTEN- UND SORTENVIELFALT
a) Sicherung und Erhaltung von Mutterbäumen: in Kooperation mit den BaumbesitzerInnen - ext. DL
b) Vermehrung der regionaltypischen Sorten in Kooperation mit einer regionalen Baumschule - Produktion von Jungbäumen für die Wiederauspflanzung
c) Sanierung und Pflege von Altbäumen: Kooperation mit MR, Anleitung der BesitzerInnen - Kalkulation auf Basis MR-Sätze
d) Jungbaumpflege: fachliche Anleitung zur Pflege durch die BesitzerInnen (gemeinschaftliche Pflege- und Baumschnitttage) - fachliche Beratung durch ext. Dienstleister
e) Pflege von verwilderten Wiesenflächen in Zusammenarbeit mit den Besitzern - Kalkulation auf Basis MR-Sätze
f) Rückführung von verbrachten Flächen - Gehölzpflege und Entbuschung - Kalkulation auf Basis MR-Sätze
RENATURIERUNG VON KULTURHISTORISCHEN LANDSCHAFTSELEMENTEN
Sanierung Hohlwege, Wiederherstellung Böschungen, Entfernung standortfremder Gehölze, Sanierung von Gräben - Kalkulation auf Basis MR-Sätze
Flächensicherung
Ankauf von Grundstücken durch die Gemeinde zum Zwecke der Sicherung wertvoller Wiesenbestände
Verarbeitung und Vermarktung
Impulse im Bereich Verarbeitung und Vermarktung
Projektentwicklung, Gesamtkoordination der Umsetzung und Dokumentation
Projektlaufzeit: Juli 2010 - Feber 2013
Projektkosten: 271.212,--
Bruno Stutzenstein
Marktgemeinde Stoob
Bürgermeister
Hauptstraße 72
7344 Stoob
Tel.: ++43 (0)2612/42436
Fax: ++43 (0)2612/42689
post@stoob.bgld.gv.at
http://www.stoob.at/