BerufeWerkstatt im Mittel- und Südburgenland

KURZPROJEKTBESCHREIBUNG

Das Projekt „BerufeWerkstatt“ möchte Schüler:innen im Volksschulbereich einen spannenden, praxisorientieren Berufe-Workshop an ihrem Schulstandort anbieten. Die Kinder schlüpfen dabei in die Rolle von Fachkräften und erleben ausgewählte Berufe handlungsorientiert. Der Fokus ist dabei auf Bereiche mit Fachkräftebedarf gerichtet (Tourismus/Gastronomie, Handwerk). Firmen und (pensionierte) Fachkräfte sollen langfristig in die Workshops eingebunden werden, damit viele Akteur:innen der Gesellschaft voneinander und miteinander profitieren. Unser Projekt fügt sich dadurch sinnvoll in bestehende regionale Berufsorientierungsmaßnahmen ein (z. B. BUZ, Mach MI(N)T, BFI (Mobita, BO), MINT-Regionen, etc.).

 

AUSGANGSLAGE

Fachkräfte in Bereichen wie Tourismus/Gastronomie oder Technik (Handwerk) werden händeringend gesucht. Daher bedarf es Sensibilisierungsmaßnahmen, im Speziellen in den angesprochenen Branchen, um bereits bei Schüler:innen Interesse und Begeisterung zu schaffen. Diese Angebote fehlen leider Großteils, vor allem im Volksschulbereich. Deshalb initiierten wir 2022 das LEADER-Projekt techNiki, das in südburgenländischen Volksschulen großen Anklang fand. Wir konnten viele Schüler:innen für technisch-handwerkliche Berufe begeistern, und sind davon überzeugt ein inhaltlich sehr gutes und pädagogisch wertvolles Produkt entwickelt zu haben. Eine Herausforderung im Projekt war jedoch der Aufbau eines aktiven Kooperationsnetzwerkes mit Firmen und pensionierten Fachkräften. Wie die Erfahrung zeigt, ist das allerdings essenziell für die nachhaltige Weiterführung solcher Projekte (vor allem in Punkto Finanzierung). Die Arbeit mit eingebundenen Firmen ist gut angelaufen, sodass wir meist ca. 1 Firma pro Durchführung einbinden können. Unser Ziel muss es jedoch sein die Anzahl auf 2-3 der Firmen bzw. (pensionierten) Fachkräften zu erhöhen, um kostendeckend arbeiten zu können (ähnlich den Kreativen Lehrlingswelten). Dieser Schritt benötigt noch weiterer Aufmerksamkeit und soll ein Teil der BerufeWerkstatt sein. Wir sind zuversichtlich diesen letzten, wichtigen Schritt durch besonderen Fokus auf den Netzwerkaufbau zu meistern. Aus diesem Grund haben wir den Netzwerkaufbau für die BerufeWerkstatt bereits mit dem Projektstart definiert und der notwendigen (zeitlichen) Aufmerksamkeit geschenkt, um das Projekt auch nach Projektlaufzeit tragen zu können.

Zusätzliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten sehen wir im methodisch-didaktischen Design. Durch Anpassung auf verschiedene Situationen (Klassengröße, Anzahl und Art der eingebundenen Firmen/Fachkräften am Schulstandort) kann der Personaleinsatz ggf. noch zusätzlich optimiert werden. Bei der Elektrowerkbox ist es z. B. möglich diese als 5. Station einzubinden (wenn eine Elektrofirma mit dabei ist). Falls keine regionale Fachkraft beim Projekttag dabei sein kann, ist es auch möglich diese Box am Ende der Durchführung mit der gesamten Klasse (im Plenum) durchzugehen und die praktischen Übungen mit allen Kindern gemeinsam zu machen. Möglichkeiten wie diese sollen noch erprobt, evaluiert und verbessert werden, um die Personalressourcen optimal zu nutzen.

Außerdem möchten wir den Sensibilisierungsgedanken auf die Zeit vor und nach dem Projekttag erweitern. Lerntheoretisch vergrößert sich der Lerneffekt, wenn sich die lernende Person über einen längeren Zeitraum mit einem Thema beschäftigt. Durch das Erstellen von hochwertigem Unterrichtsmaterial für die Lehrkräfte können sich diese mit ihren Schüler:innen auf die vorgestellten Berufe bereits gut vorbereiten und diese auch nach dem Projekttag noch vertiefen und festigen. Lehrkräfte sollen auf der Projektwebsite Zugriff auf didaktisches Material (wie Arbeitsblätter, Lernspiele usw.) erhalten, aber auch Videos zu den vorgestellten Berufen nutzen können.

Eine weitere Anfrage vieler Lehrer:innen war die inhaltliche Erweiterung unseres Angebotes. Wir erachten es für sinnvoll unsere Berufeboxen um den Bereich Tourismus/Gastronomie zu erweitern. Vertreter*innen dieser Branche bestärken uns zu diesem Schritt. Sie wurden bereits auf das laufende Projekt techNiki aufmerksam, und haben ihr Interesse kundgetan, bei Projekttagen im Tourismus/Gastronomie mitzuwirken. Diesen Vorteil möchten wir für das neue Projekt und den damit verbundenen Netzwerkaufbau im Tourismus/in der Gastronomie gerne nutzen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel in dieser Branche entgegenwirken.

 

Zusammengefasst ergibt sich daraus die Ausgangslage mit dem Wunsch nach einem innovativen Konzept für Volksschulkinder, das ihnen Berufe aus dem Tourismus/Gastronomie (Fokus im neuen Projekt) und Handwerk (Intensivierung mit Firmen zur Minimierung der Personalkosten) praxisorientiert erleben lässt und Firmen/(pensionierte) Fachkräfte aus einem aktiven Kooperationsnetzwerk einbindet, um generationsübergreifendes Lernen zu ermöglichen. Diesen Wunsch möchten wir mit der BerufeWerkstatt gerne verwirklichen.

 

ZIELSETZUNG

Entwicklung und Produktion von 5 neuen Werkboxen zum Thema Tourismus/Gastronomie

Schaffen eines Berufsorientierungsangebotes für Volksschulen im Süd- und Mittelburgenland (Grundstufe II/3. und 4. Schulstufe)

Erstellen von didaktischem Unterrichtsmaterial inklusive Videos zur Vor- und Nachbereitung der Berufe-Workshops

Aufbau von Stereotypen in der Berufswahl

Aufbau eines Kooperationsnetzwerkes mit Gemeinden, Firmen und (pensionierten) Fachkräften, die sich am Projekt beteiligen möchten

 

MASSNAHMEN

1 Entwicklung und Produktion von 5 neuen Werkboxen im Bereich Tourismus/Gastronomie

2 Durchführung von Projekttagen - geplant: 40 Projekttage/Kalenderjahr → 120 auf Gesamtlaufzeit
(Aufteilung 20 im Mittel- und 20 im Südburgenland/Kalenderjahr)

Fokus der Durchführungen 2025 im Mittelburgenland (technisch-handwerklicher Bereich), danach richtet sich der Gesamtfokus auf den Bereich Tourismus/Gastronomie

3 Erstellen von didaktischem Unterrichtsmaterial inklusive Videos zur Vor- und Nachbereitung der Berufe-Workshops

4 Aufbau und Erweiterung des Kooperationsnetzwerkes mit Gemeinden,Firmen und (pensionierten) Fachkräften in den Bereichen Tourismus/Gastronomie und Handwerk

5 Evaluierung und Weiterentwicklung des Projektes

 

PROJEKTLAUFZEIT: Jänner 2025 - Dezember 2027
PROJEKTKOSTEN: € 251.096,20 (= Anteil Mittelburgenland)

 

PROJEKTTRÄGER:
Berufsförderungsinstitut Burgenland
Grazer Straße 86
7400 Oberwart
+43 3352 / 38980
info@bfi-burgenland.at
www.bfi-burgenland.at

 

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